Dienstag d. 23. Januar 2007

Grüsse aus Leipzig

Heute Morgen hatte ich einen Termin im Menelik Gymnasium im Stadtteil Arad Kilo in Addis Abeba. Am 5.Mai letzten Jahres, es war mein erster Reisetag, übergaben mir Lehrer des Schillergymnasiums in Leipzig einen Brief mit den besten Grüssen an die Partnerschule in Addis Abeba. Der Direktor hat nicht schlecht gestaunt als er erfuhr, welch abenteuerliche Reise dieses Schriftstück hinter sich hatte.
Auch die Städte Leipzig und Addis Abeba verbindet eine jahrelange Partnerschaft. Weiter Infos finden sie auf der folgenden Homepage:LINK:www.leipzig-addis-abeba.de:LINK
Km Stand 16728

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Ein Gruss aus Leipzig wird überreicht

Samstag d. 20. Januar 2007

Stand der Dinge

Seit letzten Samstag weilt nun auch mein Projektpartner und Freund Solomon Wija in der Hauptstadt. Es ging auch gleich an die Arbeit. Wir besichtigten gemeinsam die beiden Schulen, für die wir Geld gesammelt haben. Sie liegen im nördlichen Teil der Stadt. In der Jruslem Grundschule soll eine kleine Bibliothek gebaut und mit Lehrbüchern gefüllt werden. Auf dem Nachbargrundstück zur spanischen Botschaft leigt die Dil Betigil Schule. Hier hat sich schon Einiges getan. Vor zwei Jahren wurde angefangen die Wassertanks (je 2000 Liter) und einige Wasserleitungen zu instalieren. Das wollen wir jetzt abschliessen. Des Weiteren soll vom restlichen Spendengeld eine große Halle renoviert werden, die die Schulleitung dann für Veranstaltungen vermieten kann, um so Geld für Wartung und Instandhaltung zu gwinnen. Die Kostenvoranschläge sind gemacht und die Bauarbeiten haben begonnen. Sie wurden aber für zwei Tage unterbrochen, da Donnerstag und Freitag ein wichtiges kirchliches Fest, das sog. Timkat Festival (Epiphanius) im ganzen Land mit riesigen Prozessionen begangen wurde.
Ich habe mich natürlich auch mit unters Volk gemischt und dem bunten Treiben beigewohnt.
Km Stand: 16710

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Vor der alten Bibliothek (braunes Wellblech)der Jrusalen Schule

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Vor zwei Jahren angefangen: die Wasserversorgung der Schüler in der Dil Betegil Schule

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Die zu renovierende Halle (Dil Betigil Schule)

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Das Timkat Festival in Addis Abeba

Donnerstag d. 11. Januar 2007

Einblicke

Philip und Susanne, unsere Gastgeber in diesen Tagen, wohnen schon seit anderthalb Jahren mit ihren beiden Kindern Franz und Anna in Addis Abeba und kümmern sich im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojektes um behinderte und unterernährte Kinder.
Gestern konnte ich einen Einblick in die schwierige Arbeit der Helfer gewinnen. Ich besuchte das "House of Mercy" in einem der ärmeren Viertel der Stadt. Hier gibt es eine kleine Schule, in der behinderte Kinder in drei Klassen, soweit das möglich ist, etwas Lernstoff beigebracht wird.
Täglich kommen Mütter, die abgemagerte Kinder in ihren Armen halten.
Im sog. Unterernährenprogramm, das Susanne leitet, wird den Müttern in einen mehrmonatigen Kurs richtige Ernährung, Hygiene und Gesundheit beigebracht.
Philip ist für die organisatorischen Dinge und vor Allem die technischen Sachen zuständig.
Es fehlt es an Vielem und Improvisieren wird hier gross geschrieben. Da trifft es sich gut das das Ehepaar aus Sachsen kommt.
Das Projekt, einschliesslich der Bezahlung aller Mitarbeiter, wird komplett aus privaten Spendengeldern finanziert.
Wer direkt Kontakt mit Susanne und Philip aufnehmen möchte, den biete ich hier folgenden Kontakt an:
info@aethiopienhilfe.de (für Deutschland)
Susanne.Karas@web.de (für Athiopien)
Weitere Inos unter:LINK:www.aethiopienhilfe-ev.de:LINK

Km Stand: 16662

Montag d. 8. Januar 2007

Der erste große Meilenstein

Der erste große Meilenstein ist erreicht. Es ist die Hauptstadt Äthiopiens Addis Abeba. Frank ist immer noch an meiner Seite und bereitet sich im Kopf auf seine alleinige Weiterreise nach Süden vor, die er in ein paar Tagen in Angriff nehmen will. Auf mich warten hier viele Aufgaben. So will ich zusammen mit Solomon Wija aus Leipzig ,der am 13. 1. hier landet, unter Anderem um unsere beiden Schulen kuemmern, fuer die wir Spendengelder gesammelt haben.(s.Projekt Afrika)
Voraussichtlich werden sich für mich die Räder erst Anfang Februar wieder drehen. Dann wird sich die "Karavane" weiter in Richtung Kenia bewegen.
Unsere gemeinsamen letzten Kilometer waren, für äthiopische Verhältnisse recht entspannend. Wir nächtigten oft auf bäuerlichen Grundstücken und fuhren auf gutem Asphalt gen Süden.
Eine sehr abenteuerliche Passage gab es aber dennoch, als wir ins Niltal hinunterfuhren, das einem riesigen Canyon glich. Dort fehlte der so geliebte Straßenbelag fuer 40 Kilometer völlig.
Wir holperten 20 Kilometer hinunter und verloren dabei weit über 1000 Meter an Höhe. Unten versuchten wir mit der Hitze einzuschlafen(ein keiner Vorgeschmack auf die "wirklichen" Tropen). Am andern Tag dann wieder hoch. Nur sehr langsam erreichten wir wieder den Strßenbelag, natuerlich völlig eingestaubt.
Jetzt ist der Staub abgeduscht, die Sachen gewaschen und wir haben in diesen Tagen in Addis einen schoenen Platz auf den Grundstück der deutschen evangelischen Gemeinde gefunden, wo wir mit unserem Zelt uns ein Stück Rasen mit ein paar Riesenschildkröten teilen.
Km Stand: 16644

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Ein ganz normales Frühstück

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Dorfbewohnerin mit Kind

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Am Nilwasserfall

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Panzerfracks: Zeugen grausamer Geschichte

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Der Asphalt hat uns wieder

Montag d. 25. Dezember 2006

Bescherung

Der erste Reisetag auf glattem Asphalt begann sehr gut und ohne Probleme. Fuer mich gab's dann schon an diesem 23. 12. die Bescherung. Erst wurde der Fahrradcomputer in der Mittagspuse vom Fahrrad meines Mitstreiters gerissen, den der Dorfpolizist nach einer halben Stunde wieder anbrachte. Es ging weiter. Aber nur ein paar Kilometer. In einer Senke teilte sich gerade eine Kuhherde zu beiden Seiten der Strasse auf. Ein riesiger Bulle entschied sich in letzter Sekunde fuer die ander Seite. Frank konnte noch ausweichen. Ich flog vom Rad und knallte mit der Schulter auf den Asphalt. Unter grossen Schmerzen quaelte ich mich zur naechten Stadt. Dort gab es kein Roentgengeraet. Wir bestiegen den Bus nach Bahir Dar. In einem Hospital konnte der Artzt dann feststellen, das nichts gebrochen war. Ende gut alles gut.
Heute geht es schon wieder besser, die Schmerzen sind nicht mehr so stark und ich habe den esten "Arbeitstag" nach dem Sturz gut ueberstanden.
Km Stand 15934

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Alle Knochen sind noch heil

Freitag d. 22. Dezember 2006

Weinachtsgruesse

Allen Besuchern meiner Homepage wuensche ich ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Hier in Aethiopien feiern die Christen das Weinachtsfest am 7. Januar. Wir werden das Fest (24.12.) irgendwo in den Bergen auf dem Weg nach Addis Abeba evtl. mit ein wenig Gin im Tee feiern. Mit viel Glueck koennten wir auch ein ruhiges Plaetzchen finden.
Km Stand 15743

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Vom "Weihnachtsmann" wuerde ich mir ein Paar neue Radhandschuhe wuenschen

Donnerstag d. 21. Dezember 2006

In den Bergen

Die Gelegenheit war guenstig. Ich fuhr gemeinsam mit Frank 'gen Osten. Wir erreichten die aethiopiesche Grenze nach fuenf heissen Tagen. Die Temperaturen erreichten die 36 Grad Marke. Aber auf der anderen Seite, nachdem wir die Grenzformalitaeten hinter uns gebracht hatten, erwaertete uns eine stetig ansteigende Piste. Sie fuehrte uns hinauf in die Berge. Die Luft war von Staub erfuellt, die uns die vorbeirauschenden Busse und LKW's hinterliessen. Begleitet wird der Reisende, besonders der leidgepruefte Radfahrer, von den Kindern, die ueberall anngerannt kommen. You, You, give me Pen und Money sind die gebraechlichsten Redewendungen der kleinen Nerver. Hier oben auf weit ueber 1000 Metern Hoehe, in der kleinen Stadt Gondar, ruhen Frank und ich sich ein paar Tage aus. Gestern traf ich auch Yury, meinen russischen Radfahrer wieder. Das wurde bei einem guten Daschen Bier, aus einheimischer Produktion gefeiert. Yury startete schon heute Morgen. Er gab zu, mit seinem alten Rad etwas langsamer zu sein, als wir.
Wir werden ihn sicher in den naechsten Tagen einholen.
Uebrigens, die Strasse in die Hauptstadt Adis Abeba soll mit gutem Asphalt ueberzogen sein.
Km Stand: 15743

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Begegnung im Ostsudan

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Ueberall in Aethiopien reichlich vorhanden: Kinder

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Bewaffnete Maenner besuchten unser Nachtlager

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Auch Frank genoss die wohlverdienten Teepausen

Samstag d. 9. Dezember 2006

Kartoum

Gestern Mittag war es vollbracht. Die Speichenraeder rollten in die Hauptstadt des Sudan ein. Eine sehr anspruchsvolle Piste am Nil entlang, auf sandigem Boden, vielen hundert Kilometern sog. "Wellblechpiste", Staub und Schweiss liegen hinter mir. Aber im Norden des Sudan, in Nubien, sind die Bewohner noch unverbraucht, leben einen sehr traditionellen Alltag und waren gastfreundlich, wie selten auf dieser Reise.
Allerdings musste Yury, mein russischer Radfahrer, schon am zweiten Tag aus technischen Gruenden aufgeben. Gleich drei Reifen rissen unter der extremen Belastung. Auch sein altes Rad war fuer diese Pisten nicht stabil genug.
Er trampte mit LKW's und Bussen in Richtung Dongola, der einzigen groesseren Ortschaft auf der Strecke, und wird hoffentlich in den naechsten Tagen hier eintreffen.
An die Probleme dieses Landes wurde ich gestern wieder erinnert, als ich mit drei deutschen Milliraerbeobachtern ins Gaspraech kam. Im selben Moment kam mir Frank, ein Radreisender aus Riesa, entgegen. Er will es mindestens bis zum Kilimanscharo schaffen.
Die staubige Stadt am Zusammenfluss vom Blauen- und Weissen Nil ist nicht gerade vollgestoft mit Sehenswuerdigkeiten, aber trotzdem fuer einen Zwischenstop von ein paar Tagen kein uninteressanter Ort.
Km Stand 14883

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Quaelende Stunden in der nubischen Wueste

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Sudanesischer Reisebus

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Maedchen

Mittwoch d. 22. November 2006

Wieder im Team unterwegs

Gester Vormittag habe ich mein Ticket fuer die Faehre nach Wadi Halfa (Sudan) am kommenden Montag (27.11. 06) gekauft. Mit meinem Zimmergenossen, Jury (47) aus Russland,werde ich nun die naechsten Kilometer gemeinsam zu bewaeltigen. Fuer uns Individualisten bedeutet das ein wenig Kompromissbereitschaft. Dafuer gibt es mehr Unterhaltung und die Sicherheitslage verbessert sich natuerlich auch etwas. Jury hat schon etliche Radabenteuer und Kilometer hinter sich. Er war 5 Monate in Europa und ueber ein Jahr im asiatischen Raum unterwegs, hat ein altes Rad und einfache Ausruestung. Dafuer fehlt es ihm nie an Einfaellen. Frei nach dem russ. Sprichwort: "Geht nicht das gibts nicht und gibts nicht das geht nicht"
Km Stand: 13830

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Das neue Zweierteam

Sonntag d. 19. November 2006

Sand, Sterne und guter Asphalt

1586 Kilometer habe ich in 12 Tagen durch die Sahara zurueckgelegt. Ich kurbelte in einem grossen Bogen durch die Sand- und Steinwuesten Westaegyptens. Das bedeutete aber auch, das ich etliche hunderte Kilometer mehr bewaeltigen musste und auch wollte. Im Gegnsatz zum dichtbesiedelten Niltal mit seinem nervigen Verkehr, empfing mich hier die Einsamkeit und Ruhe, die wohl in jeder Wueste dieser Welt zu finden ist. Ich schlief ausschleisslich unter freiem Himmel, unter millionen von Sternen, bekam naechtlichen Besuch von Schakalen und Wuestenrennmaeusen und konnte in den wenigen Oasen, die ein perfektes Asphaltband verband freundliche, vom Massentourismus noch nicht so beeinflusste Bewohner treffen. Die Temperaturen waren, erwartungsgemaess fuer diese Jahreszeit, recht niedrig. Vor allem in den langen Naechten kuehlte es sich teilweise bis auf 3'C ab. Da kam mein leichter Sclafsack schon fast an seine Grenzen.
Die Natur hatte auch erbarmen mit dem Radler und bliess mir einen fast taeglichen Wind in den Ruecken.
Seit Gestern befinde ich mich in der Stadt Aswan und versuche am kommenden Dienstag ein Ticket fuer die Faehre am 27. 11. nach Wadi Halfa (Sudan) zu ergattern.
Im Zimmer meines Hotels liegt noch Jury (47). Er stammt aus Russland, wohnt am schwarzen Meer und ist ebenfalls mit seinem "Drahtesel" in den Sueden Afrikas unterwegs.Wir verstehen uns prima und wollen versuchen ein paar Kilometer gemeinsam zu bewaeligen. Denn manchmal ist geteiltes Leid auch halbes Leid.
Wir werden uns in den naechsten Tagen entscheiden. Man darf gespannt sein.
Km Stand: 13830

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Noch 90 Kilometer bis zur Dakhla Oase

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Wasserpfeiffe(Schischa) rauchende Strassenbauarbeiter

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Nachtlager an den Sickle Duenen

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Die "Weisse Wueste"


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