Auf ein Wort 2022
Es ist fast schon Tradition geworden, das jeweils vergangene Jahr in ein paar Sätzen Revue passieren zu lassen und auch einen kurzen Ausblick in das kommende Jahr zu geben. Auch in diesen Tagen entstanden ein paar Minuten "Film". Das Video wurde früh um acht "gedreht". Deshalb sieht der Akteur noch etwas zerknittert aus. :-)
PS, Das Fahrrad an der Wand ist meine "Else". Mit ihr war ich auf Weltreise und am Nordkap. Sie hat mich 112.000 km treu begleitet.
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Friedenslicht
Im Jahr 1986 entstand im Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) jene Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Bethlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden.
Das Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin und in der heutigen Zeit notwendiger denn je. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen. Es soll dazu ermutigen, aufeinander zuzugehen und uns nicht zu verschließen.
Oder, um es mit den Worten des Bruders Alexander von Humboldts zu sagen:
"Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
Nun ist es schon einige Jahre her, dass ich begann, das Licht mit dem Fahrrad zu transportieren und die Strecke von Leipzig nach Wittenberg zu organisieren. Im ersten Jahr war ich größtenteils allein unterwegs und das kleine Lichtlein zu behüten war eine große Aufgabe. Doch in den letzten Jahren gesellten sich immer mehr Fahrer*innen hinzu und in der Gruppe war nicht nur das geteilte Licht besser vor dem Erlöschen bewahrt, nein, auch in Gemeinschaft machen solche Aktionen viel mehr Spaß. Es ist quasi schon ein kleines Netzwerk entstanden und die Kreise ziehen sich jedes Jahr etwas weiter. Ein gutes Gefühl.
Und eigentlich müsste das Licht auch in die Schützengräben, in die Panzer, in die Ruinen der zerstörten Dörfer und Städte und vor allem zu den Verantwortlichen der Dunkelheit, die sich über die Konfliktregionen dieser Welt legt, gebracht werden.
Auch in diesem Jahr suche ich noch Mitfahrer*innen, damit das sensible Licht auf mehrere Radler verteilt werden kann, unterwegs nicht erlischt und sicher ans Ziel kommt. Wer Lust hat, es mitzutragen, der benötigt eine geschlossene Öl-/Petroleumlampe (Kerzenlampen haben auf dem Fahrrad nicht das "ewige Leben"), die möglichst noch einmal umhüllt werden sollte. Bei Interesse bitte bei mir melden!
Den Radtransport der kleinen Flamme organisiere ich, wie gehabt, gemeinsam mit der Johanniterjugend Leipzig/Wittenberg und dem Bündnis Wittenberg Weltoffen .
An den Stationen können sich auch Menschen einfinden, die das Friedenslicht in andere Himmelsrichtungen verteilen und mit in ihr Dorf/ihre Stadt nehmen möchten. Das muss natürlich nicht unbedingt mit dem Rad sein.
Es werden noch Mitfahrer gesucht
Hier sind die Stationen:
- Montag, 19.12., 10:00 Uhr, an der Demokratieglocke (Augustusplatz 1-4) Leipzig
- Montag, 19.12., 16:00 Uhr, Kinder- und Jugendfreizeittreff Bitterfeld-Wolfen
OT Greppin (Schrebergartenstraße 10c)
- Dienstag, 20.12., 17:30 Uhr, Markt/Ecke Schlossstraße Wittenberg und 18:00 Uhr Hospiz Wittenberg
(Paul-Gerhardt-Straße 42-45)
PS: Wer ins Hospiz mit rein kommen möchte benötigt einen tagesaktuellen Corona-Test
Setzt mit uns ein Zeichen für den Frieden!
„Jedes Jahr machen wir uns gemeinsam mit vielen Menschen verschiedener Nationen auf den Weg, um das Friedenslicht aus Bethlehem zu uns nach Hause zu holen. Dabei überwindet es einen über 3.000 Kilometer langen Weg über viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander…“ Quelle: www.friedenslicht.de
Mongolische Abende
Vergangenen Donnerstag und Freitag wurde die Jurte der Johanniter-Jugend im Wittenberger Stadtwald mit viel Leben gefüllt.
Wir hatten zu mongolischen Abenden geladen. Ab 18 Uhr war jeweils die Jurte voller Besucher und ich hielt den „Jurtenland-Vortrag“ über meine Mongoleireise im Jahr 2003. Die Gäste waren begeistert und wurden in für uns sehr fremde Welten entführt. Der Jurtenofen knisterte und gab der nomadischen Behausung noch mehr Gemütlichkeit. Die beiden Tage waren auch für mich sehr emotional, denn ich wurde wieder an zwei schöne, wenn auch physisch extrem anspruchsvolle, Monate in diesem zentralistischen Land erinnert. Anschließend bleiben die meisten Gäste, wie sonst bei einem normalen Vortrag unüblich, noch sitzen und es gab sehr gute Gespräche. Im Publikum war auch eine junge mongolische Frau. Da stand ich ganz schön unter „Beobachtung“. Doch im anschließenden Gespräch sagte sie, dass ich alles gut und korrekt herübergebracht hätte. Da war ich erleichtert.
Ich darf mich bei allen Helfern bedanken, ohne die diese Abende nicht so schön und unvergesslich wären: Petra vom NABU, Torsten und Bea aus Leitzkau und Jörg aus Wittenberg. Und natürlich danke ich auch den zahlreichen Gästen, die sich auf den relativ weiten Weg in den Wittenberger Stadtwald machten.
Die Johanniter-Jurte im Stadtwald von Wittenberg
Alles ist hergerichtet
Der Blick nach oben
Die ersten Besucher
Bea am Buffet
Auf der "Bühne" im Del gekleidet
Nummer elf
Die ersten Septembertage gehörten, wie fast in jedem Jahr, den Bergen. In zwei Tagen rollten wir gemütlich und langsam hinunter und hinein nach Italien. Nicht um die Sonne an der Riviera zu genießen, nein um mal wieder hoch hinauszusteigen. Unser Ziel war der Gipfel des Gran Paradiso. Das dürfte der höchste Berg Italiens sein, der komplett auf dem Territorium des schönen und historischen Landes liegt. Auf dem felsigen Gipfel des 4061 hohen Berges thront eine kleine weiße Madonnenstatue. Im katholischen Italiens nichts Seltenes.
Stefan und meine Wenigkeit campierten im Ort Pont auf dem Campingplatz Pont Breuil am Ende des Valsavarenche Tals. Das ist übrigens der höchste Zeltplatz Europas.
Das Wetter entwickelte sich laut Wetterbericht nicht so gut. Doch am andern Nachmittag stiegen alle zur Berghütte Vittorio Emanuel II (2735 m) auf. Das Wetter schien sich zu unseren Gunsten entwickelt zu haben. Dann, wie so oft, eine fast schlaflose Nacht im Lager. Ich bin da immer sehr aufgeregt und angespannt. Kurz nach fünf begaben wir uns zum Aufstieg. Die Temperaturen waren mild. Das Geröllfeld holprig. Die erste Stunde liefen bzw. balancierten wir noch im Schein der Stirnlampe. Dann kam die Dämmerung und der neue Tag brach an. Wir konnten jetzt erst richtig sehen und auch mal einen Blick nach oben wagen. Auch hier ist der Klimawandel besonders zu Gange und der Gletscher schmilzt dahin. Das bedeutet für uns Bergsteiger jedes Jahr weniger Eis und immer mehr Geröllabschnitte. Die sind besonders gefährlich. Das erfordert volle Konzentration.
Doch auf 3170 Metern Höhe mussten wir eine schwere Entscheidung treffen. Stefan hatte massive Kreislaufprobleme und konnte nicht weiter aufsteigen. Er gab mir aber grünes Licht und machte mir Mut, es alleine zu versuchen. Ich entschloss mich, die restlichen 900 Höhenmeter bis zur Madonna, ohne Sicherung am Gletscher zu machen. Ich war relativ spät dran und war schließlich alleine mit der heiligen Jungfrau ganz oben. Das ist aber erst die halbe Strecke. Beim Abstieg musste ich mich noch einmal total konzentrieren, als ich auf den riesigen Geröllfeldern unterwegs war. Zeit war in dem Fall Nebensache. Sich nicht zu verletzten, war hier das Wichtigste. Doch hier oben denkt man an nichts. Der Kopf ist völlig frei und man nimmt nur den nächsten Schritt war bzw. fokussiert sich darauf.
Schließlich kam unsere Berghütte in Sicht. Stefan winkte mir aus der Ferne zu. Ich winkte zurück. Ein paar Tränen der Erleichterung liefen mir über die Wangen. Es war vollbracht. Mein elfter 4000er in den Alpen war im „Sack“.
Noch eine Nacht auf 2735 Metern und dann zum Auto und zurück in die Heimat. Wir rollten aber noch einmal unter dem Mont Blanc hindurch bis Chamonix. In diesem Mekka des Bergsports findet man Touristen, Bergsteiger, Gleitschirmflieger, Mountainbiker, Wanderer und andere Extremsportler…
Zu Hause angekommen sitzt man noch lange da und versucht diese intensiven Erlebnisse sacken zu lassen.
Die aktuelle schweizer Autobahnvignette
Frühstück auf dem Zeltplatz
Die Ausrüstung ohne Kleidung
Auf dem Weg zur Hütte
Der Hund vom Schäfer
Rifugio Vittorio Emanuele II. (2735 m)
Der Blick in die Morgendämmerung
Die waren oft die einzige Orientierung
Das Massiv des Mont Blanc (4810 m)
Oben gibt es noch immer reichlich Eis
Die ersehnte Madonna
Die Leiter half über den Gletscherschrund
Alleine auf mich gestellt
Der Weg neben einer Gletscherspalte
Ein gefürchtetes Geröllfeld
Vorbereitung zum Abstieg zum Zeltplatz
Versorgung aus der Luft
Unten die Fahne von Aostatal
Stefan im Gegenlicht
Klares Wasser vom Gletscher gespeist
Jedes Jahr ein anderes Muster
Bersteigergrab in Chamonix
Der Blick natürlich zum Mont Blanc
Kurzer Durchblick zum Mont Blanc Massiv
4. ICFF in Luckenwalde
Die Vortrag Saison fängt bei mir erst im Oktober an. Aber manchmal gibt es Ausnahmen.
Ich möchte euch auf ein schönes Event aufmerksam machen, dass schon zum 4. Mal in Luckenwalde stattfindet.
Es ist das Internationale-Fahrrad-Filmfestival (ICFF).
Dabei dreht es sich um ein Vehikel, dass in Zukunft eine noch wichtiger Rolle spielen wird und auch muss.
Es ist natürlich das Fahrrad. Mit dem bin ich ja quasi auch seit etlichen Jahrzehnten „verheiratet“.
Ich wurde in diesem Jahr von den Veranstaltern eingeladen, um den Menschen etwas über meine Erdumrundung per Rad zu erzählen.
Am Samstagabend gibt es in den Räumlichkeiten von LassMo - Kulturwerkstatt, also drinnen, meinen Weltreisevortrag zu sehen.
Den zeige ich nicht mehr sooft. Umso mehr freue ich mich, ihn wieder mal rauskramen zu dürfen.
Sa 3.9.22 19:00 Uhr kassMo Kulturwerkstatt Luckenwalde
(WELTREISE)
Im Rahmen der 4. ICFF - Internationales Fahrradfilmfestival (3.-4. September 2022)
Also wer nichts weiter vorhat, der kann gerne nach Luckenwalde kommen.
Man sieht sich!
Thomas
mehr Infos
Auf dem Wasser
In den vergangenen drei Wochen war ich mit meinem Faltboot allein auf heimischen Gewässern unterwegs. Ausgangspunkt war der Badestrand in Bredereiche (Havel), südöstlich von Fürstenberg. Gestern Nachmittag landete ich wieder dort an und somit schloss sich ein großer Kreis von 620 Kilometern. Das Thema in diesem Jahr war die Havel. Sie entspringt in einem Quellgebiet bei Ankershagen, wo Heinrich Schliemann, Entdecker von Troja, seine Kindertage verlebte, fließt dann nach Süden, durch etliche Seen in Richtung Berlin und Potsdam, dann weiter durch Brandenburg, wieder nach Norden und mündet schließlich bei Havelberg in die Elbe. Von Havelberg paddelte ich ca. 80 km bis Dömitz die Elbe hinunter. An diesem Punkt schleuste ich mich in die Müritz-Elde-Wasserstraße ein und nach zahllosen Bergschleusungen befand ich mich im Plauer See. Weiter ging die Fahrt bis zur Müritz und schließlich südlich davon in die kleine Seenplatte. Und damit ich letztendlich die komplette Havel bereist habe, paddelte ich weiter bis nach Kratzeburg. Das ist der nördlichste Punkt, den man noch mit einem kleinen Boot machen kann. Gemütlich brachte ich mein muskelbetriebenes Faltboot mit dem Namen „Nocona“ (Häuptling der Comanchen, übersetzt „Der Wanderer“) wieder zum Ausgangspunkt zurück, zerlegte es und verstaute es in meiner treuen „Balkanziege“ (Dacia). Das Auto stand auf dem Grundstück meines guten und langjährigen Freundes Erik; wir hatten uns im Juli 1977 auf dem Campingplatz C46 am Ziernsee kennengelernt.
Ich muss sagen, dass das Bootfahren tiefenentspannt und man einen komplett anderen Blick bekommt, nämlich den vom Wasser aufs Land. Der Paddler ist extrem langsam unterwegs, lernt wieder die kleinen Dinge zu schätzen und zu lieben. Dadurch, dass man sich den Weg mit seinem Willen und mit Muskelkraft erkämpfen muss, hat man ein gutes Gefühl und reist extrem nachhaltig. Auch die Geduld kommt zu einem zurück. Ich habe auf stehenden Gewässern einen Tagesradius von etwas mehr als 30 Kilometern als Maximum. Und wie immer auf meinen Reisen hatte ich auch einen intensiven Kontakt zur Natur. Mücken gab es nur spärlich, dafür aber viele Gänse, Enten, Reiher, Möwen, Seeschwalben, Biber, Fische, See- und Fischadler, und so weiter…
In der letzten Nacht wurde sogar noch mein Abfallbeutel von einem Fuchs gestohlen. Als ich ihm mit der Taschenlampe hinterher stieg, konnte ich ihm die Tüte wieder abjagen.
Es gab auch magische Momente. Ein verrückter Schwede tauchte auf dem Rastplatz in Havelberg auf. Lars hat sich ein Jahr Zeit genommen, um von Schweden bis mindestens nach Istanbul zu paddeln. Er kam über die Ostsee und paddelte gegen den Strom die Elbe hoch, will danach in die Donau übersetzen, um danach ins Schwarze Meer zu gelangen. Ich zog symbolisch meinen Hut bis zum Boden.
Wir unterhielten uns bis weit in die Nacht hinein, auch über Oskar Speck, der in den 1930er Jahren von Deutschland mit einem Faltboot nach Australien paddelte.
Aber es gab auch unschöne Sachen zu sehen. Der Klimawandel hat die heimischen Seen und Flüsse erreicht. Die obere Havel war so niedrig, dass mein Steuer schon Geräusche machte und ich nur noch wenige Zentimeter unterm Kiel hatte. Etliche Schleusen haben ihre Frequenz erheblich runtergefahren. Auch hier ist die wahnsinnig große Dürre schuld. Oft musste ich für Stunden warten, um geschleust zu werden. Doch die Motorboote scheinen immer größer zu werden und die Menschen darin immer dicker.
Für drei Tage hatte ich auch einen Gast mit an Bord. Jörg aus Wittenberg, ein langjähriger Freund. Er stieg in Parchim zu und ich lieferte ihn nach drei Tagen in Waren (Müritz) wieder ab, wo er mit dem 9Euro-Ticket die Rückfahrt antrat.
Diese kleine Bootsreise, die ich mit einem Expeditionszweier der Fa. Pouch aus Bitterfeld antrat, tat mir sehr gut. Ich hätte noch Wochen weiterpaddeln können. Ein gutes Zeichen….
Die ersten Kilometer
Versteckte Schönheit
Auf der Flucht
In Henningsdorf geknipst
Eine Kanadagans
Ich bog rechts ab
Graureiher beim Abflug
Die Großen machen kaum Welle
Besuch am Morgen
Der Wind kam von links
Gesegelt wurde bei Rückenwind
Sehr flott unterwegs
Leider immer öfter zu sehen
Mittagbrot vor der Schleuse
Da geht sie wieder hin
Im Gewitterguss
Havelberg ist in Sicht
Großeinkauf in Havelberg
Lars, der verrückte Schwede
Die "Nocona" verlässt Havelberg
Lager an der Elbe
Da wird man wehmütig
Selbst der Tee passte zur Reise
Das komplette Gepäck
Auch die Elbe war fast leer
Die Zwiebeln sind schon geschnitten
Eine Schleuse wird geflutet
Bei Regen mit Persenning
Die Kirche von Parchim
Morgentee am Lager in Parchim
Jörg sitzt im "Maschinenraum"
Powernapping
Buschcamp
Die Sonne begrüßt uns
Bierpause in Plau am See
Über uns eine Seeschwalbe
Frühstück in Malchow
Bitte wegtreten zu dürfen in Waren (Müritz)
Die Müritz war gnädig zu mir
Alte Bootshäuser
Viel zu große Pötte
Es geht auch kleiner
An der Bootsschleppe
Man wird oft beobachtet
Auf der oberen Havel
750 Meter über Land
Auch die Hunde hatten ihren Spaß
Ein Blick in die Pfanne
Letztes Nachtlager bei Himmelpfort
Schluss am Strand von Bredereiche
Dresden und zurück
Die Landeshauptstadt Sachsens habe ich mir gestern als Ziel ausgesucht. Die fast schon traditionelle Mitsommernachtstour führte mich durch Wälder und über Felder, die Elbe als Orientierung, nach Dresden. Und auch wieder zurück.
Über 14 Stunden ließ ich die Räder drehen, 317 Kilometer war die Strecke lang.
Dabei ging es schon gut los. Kurz nach eins startete ich in die Nacht und genau nach 10 km zischte es hinter mir. In der Ortschaft Pouch (bekannt durch die Poucher Faltboote) wechselte ich einen der beiden Reserveschläuche auf das Hinterrad. Lichtquelle war eine Straßenlaterne. Ein schlechtes Omen? Ich radelte trotzdem weiter.
Faszinierend war zu sehen, dass es im Norden quasi nie richtig dunkel wurde. Doch die Temperaturen waren eher frisch, so dass ich mir nichts sehnlichster wünschte, als die Morgensonne zu sehen. Die kam dann auch pünktlich und wärmte etwas den kühlen Körper.
Rückzu auf der rechten Seite der Elbe unterwegs, blies mir ein straffer Gegenwind ins Gesicht. Doch hinter Torgau schwächte er sich ab. Als ich auf der „Zielgeraden“ an der Goitzsche entlang kurbelte, war er weg und es wurde gegen sieben dann sehr ruhig als ich wieder vor meiner Haustür stand.
Gestern ging ich zeitig ins Bett und schlief mehr als entspannt ein.
Morgendämmerung vor Torgau
Endlich kam die Sonne hoch
Wendepunkt Frauenkirche Dresden
Die Albrechtsburg (Meißen) sah ich zwei Mal
Die besagten 317 Kilometer
Über die Grenze
Vor ein paar Tagen rollten vier Speichenräder in Jeßnitz, meiner Heimatstadt, ein. Es waren die unserer Fahrräder. 1003 km war die 10-tägige Minirunde lang, die ich mit Torsten drehen durfte. Wir haben uns Ende Mai aufgemacht, um mal wieder über die Dörfer zu ziehen, im Zelt zu schlafen, gute Gespräche und Begegnungen zu haben und uns zu bewegen. Wir landeten schließlich in der schönen Stadt Wrocław (Breslau), im Südwesten Polens. Nach zwei Tagen auf dem Zeltplatz in Breslau kurbelten wir über Görlitz, Bautzen durch die Lausitzer Teichlandschaft wieder zurück in die Provinz Anhalt-Dessau. Wir besuchten auch zwei Welterbestätte. Es war die Jahrhunderthalle in Breslau und die Friedenkirche in Jawor.
Es war eine gute Zeit und die Tage taten uns beiden sehr gut. Das Wetter war z.T. sehr wechselhaft. Tagelanger Gegen“Sturm“ und Regen taten unserer guten Laune jedoch keinen Abbruch.
Ab Görlitz waren wir teilweise auf der Via Regia, die zum Jakobsweg gehört, unterwegs. Torsten startete hier vor neun Jahren seine Pilgerreise, die ihn in Etappen bis zur Atlantikküste Spaniens, also noch hinter Santiago de Compostela, führte. Insgesamt war er 3000 km zu Fuß unterwegs, hat drei Paar Schuhe verschlissen und mir eine ganze Menge über das Pilgern beigebracht.
Wenn man es genau nimmt, ist der Radreisende auch so eine Art Pilgerer. Unter Strapazen und aus eigenem Antrieb, kämpft er sich durch die Landschaften, trotz so mancher Gefahr und schlechtem Wetter, um dann am Ende der Tour umso glücklicher zu sein. Genau das waren wir auch als wir wieder zu Hause ankamen.
Dorfkirche in Brandenburg
Pause an einem Sühnekreuz
Bäuerlicher Gegenverkehr
Abends am Feldrand
Guten Morgen
Senkrechter Blick nach oben
Balzgehabe
Schlossruine in Westpolen
Abendliche Pause am Fußballplatz
Unsere Küche
Nebel am Morgen
Getauschtes Geld
Es gibt gut sanierte Städte
Eine Steigung ist geschafft
Schönes Nachlager in Polen
Ankunft in ehem. Breslau
Die Jahrhunderthalle
Prost auf die halbe Strecke
Breslau ist voller Zwerge
Die Innenstadt ist fantastisch
Das Zentrum am Abend
Die Friedenskirche in Jawor
Auf ruhiger Straße in den Abend
Im Regen am Berg
Hinter der Neiße liegt Görlitz
Alter Kilometerstein
Vor der Pilgerherberge in Stenz
Mitten in der Dahlener Heide
Pro Natur
Seit 1997 gehe ich immer mal wieder klettern und bin sehr gerne in der Vertikalen unterwegs und meistens am Wochenende in heimischen Gefilden an den bis zu 40 Meter hohen Wänden zu Hause. Es existieren im Umkreis von Halle/Leipzig etliche alte Steinbrüche mit hunderten erschlossenen Routen. Der größte Steinbruch, es ist der Holzberg in der „Hohburger Schweiz“ zwischen Wurzen und Eilenburg, steht nun zur Disposition. Eine Firma will dort in den kommenden Jahren Bauschutt aus Leipzig einfüllen und das extrem artenreiche Biotop wird dann für immer verschwinden und mit ihm auch die Möglichkeit zu klettern.
Zurzeit läuft eine Petition, die das verhindern soll. Ich bitte euch, falls ihr Interesse habt, euch dort mit einzutragen. Es besteht auch die Möglichkeit etwas zu spenden, um die Arbeit für die Erhaltung des kleinen Paradieses zu unterstützen.
Die Nachricht kann auch gerne geteilt werden.
Vielen Dank im Voraus! Zur Petition
Kletterpause
Kurz vorm Einstieg
Der Nachsteiger wird nachgeholt
Abseilen am Quarzporphyr
Blick in den Kletterführer (Verlag GEO Quest)
Beobachten der Natur am Holzberg
Ostern
Es ist wieder so weit. Die Zugvögel finden sich so langsam aber sicher in unseren Gefilden ein.
Ostern naht und das Wetter scheint nicht allzu schlecht zu werden.
Da heißt es für viel Menschen wieder mal vor die Tür zu gehen und was an der frischen Luft zu unternehmen. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
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